Bob and Hucky
"Nicht nur einfache Songs ´runternudeln"
Das war durchaus ungewöhnlich Mitte der 60er Jahre - eine Beatband, die weg vom Hau-Ruck-Image der

Gitarrist Robert "Bob" Limper und Michael "Hucky" Heine kam dabei ihre Ausbildung zugute: Der eine hatte Querflöte und klassische Gitarre gelernt, der andere war mit der Geige vertraut. Die Welle, die von den Beatles und den Stones ausgelöst wurde, erfasste aber auch die beiden Klassenkameraden vom Jungen-Gymnasium.
Persil- Kartons und Blecheimer
Heine trommelte zunächst im Heizungskeller der elterlichen Mietwohnung

Elvis und der Zehn-Platten- Wechsler
Es wurde - richtig ausgerüstet waren Bob and Hucky bald gefragte Musiker im Sieger- und im angrenzenden Sauerland. Robert Limper kam nämlich aus Welschen-Ennest, so dass es immer wieder Auftritte in den Stadt- oder Schützenhallen von Olpe, Altenhundem oder Finnentrop gab - "oft vor richtig großem Publikum". Das Duo rüstete dafür meistens auf, was Robert Limper 1966 in einem Zeitungsinterview so erklärte: "Zum Blues genügte die Zwei-Mann-Besetzung, die Beat-Stücke wirkten so etwas flach." Es waren vor allem die Beatles, deren Songs sich Bob and Hucky widmeten - "auch den schwierigeren wie ,Eleanor Rigby´ zum Beispiel", denkt Heine dreieinhalb Jahrzehnte zurück. Geprägt hatte ihn schon vorher die Musik von Elvis Presley: "Meine ältere Schwester hat die Elvis-Zeit leidenschaftlich durchlebt - auf dem Zehn-Platten-Wechsler drehten sich fast nur Presley-Scheiben, und das Gerät hatte eine Wiederholtaste. Das hat sicherlich den Boden für meine späteren musikalischen Aktivitäten bereitet." Aus dieser Zeit stammt auch eines seiner absoluten Lieblingsstücke: "Petite Fleur" von Chris Barber - "das höre ich heute noch unheimlich gerne."
Die Besetzung von Bob and Huckys Band wechselte ständig. 1966 zum Beispielte spielte ein Günter Kühn

Allerdings: Die Schülerzeitungsarbeit hatte für Bob and Hucky einen erfreulichen Nebenaspekt - die ambitionierten Musiker durften im Redaktionsraum bei Bedarf auch für ihre Auftritte proben. Das taten sie immerhin so gut, dass sie 1966 den Beat-Wettbewerb des Gymnasiums gewannen - mit von der Partie waren dort auch die Sullivans, die Watchmen, die Shotguns und die Urchins. Außer Konkurrenz traten unter anderem die Quartermasters auf. Bei einer Veranstaltung in Wuppertal landeten Bob and Hucky unter 22 Bands auf dem 7. Platz.
Das "Aus" kam durch die Bundeswehr
Karl-Werner Kaiser, dem wir schon in der Folge über die "Rags" begegnet sind, lebt heute in Wuppertal. Mit Michael Heine hat er immer noch Kontakt, und seit einem Jahr ist er wieder Mitglied in einer Band.
"Upside Down" heißt sie: "Wir spielen die alten Geschichten". "Sympathy für the devil" und

Abitur und die Bundeswehrzeit bedeuteten das Aus für "Bob and Hucky". "Bob" Limper ist heute kaufmännischer Geschäftsführer des Hamburger Unternehmens RMS (Radio Marketing Service). Es wurde 1990 gegründet und sieht sich als Interessenvertretung von mittlerweile rund 60 deutschen Privatradiosendern. RMS bietet den Werbekunden "eine optimal operierende Verkaufs- und Serviceorganisation".
"Hucky", der als Psychoanalytiker an der Technischen Universität Berlin tätig ist und mehrmals im Jahr zu Besuch in seine Heimatstadt Freudenberg kommt, hat sein Schlagzeug mit in das 21. Jahrhundert gerettet. Wenn Freunde da sind, geht es schon mal zu Sessions in den Keller. An seinem 50. Geburtstag hat er das Instrument noch einmal auf eine kleine Bühne gestellt und zusammen mit seiner Querflöte spielenden Tochter musiziert - "Petite Fleur" von Chris Barber natürlich.
Vom damaligen Slogan "angenehm überrascht"
Robert Limper, musikalischer "Kopf" von Bob und Hucky ist heute im Radio Marketing tätig.: "Über die Kreativität unseres Slogans von damals - Der neue Stil, der neue Sound, der neue Beat - bin ich angenehm überrascht."
E

Uwe Bekemeier spielte nach dem Ende von Bob and Hucky mit Michael Heine "noch einmal in einer Formation im Sauerland" und hatte einen Auftritt mit "Golden Earring". Nach dem Abi ist er "mit zwei Gitarren nach Amerika gegangen, um professionell Musik zu machen. Als sich herausstellte, dass die Beantragung der notwendigen Arbeitserlaubnis mit einem Einwanderungsantrag und damit der Gefahr einer Einberufung zum Militär verbunden war, bin ich nach drei Monaten zurückgekehrt und habe sehr profan in Bochum Jura studiert."