The Rippers
Lord Sutch und Casey standen Pate
Der Song "Jack the Ripper", in England ein Erfolg mit Screaming Lord Sutch, in Deutschland bekannt

Die "Rippers" entstanden 1965 aus Schul- und Ferienjob-Bekanntschaften. Erika Plaum (heute Hellmann) und Stephan Kölsch (Gitarre, Gesang) besuchten beide das Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium, als Ferienarbeiter bei der Firma Betten-Grimm in Eiserfeld trafen sie auf Georg Seemann (Schlagzeug). Schnell stellte sich zum einen heraus, dass sich Erika (die bei den Rippers nie mitmischte, aber bei der Nachfolgegruppe "Lsd 66" in Erscheinung trat) und Georg menschlich näher kamen. Zum anderen ergaben die gemeinsamen Pausengespräche, dass alle drei "Jobber" musikalisch auf der gleichen Wellenlänge lagen.
Trick bei Polizeikontrollen wirkte immer
Zum Entschluss, eine Band zu gründen, war es da nicht mehr weit - zumal bei Grimms Bernd Fieberg arbeitete, der ebenfalls vom Beatfieber gepackt war und sich den Rippers als Sänger anschloss. Zudem brachte er seinen Bruder Jörg (E-Gitarre) mit. Als Georg Seemann schließlich mit Eberhard Gatzen einen Bassisten präsentierte, war die Besetzung komplett.
Die Instrumentierung war wie bei fast allen Bands dieser Tage ungewöhnlich bis abenteuerlich. Georg Seemanns chlagzeug bestand aus Teilen unterschiedlicher Fabrikate und Farben. Die

Ihren allerersten Auftritt hatten The Rippers bei einer privaten Feier im Fliegerheim auf der Eisernhardt, danach folgte die Tour durch zahlreiche Tanz-für-die-Jugend-Veranstaltungen in verschiedenen Siegerländer Gemeinden. Das Repertoire bestand aus Stücken von den Animals (zum Beispiel "You gotta get out of this place"), der Stones ("Under the boardwalk", "The last time"), der Searchers und vieler anderen Bands, die damals die Hitparaden bevölkerten. "Probelokal" war der Keller im Haus der Eltern von Georg Seemann, ab und zu auch das nur über eine Leiter erreichbare Beatzimmer von Eberhard Gatzen in Eiserfeld.
Regelmäßige Auftritte hatten die Rippers in der damaligen Gaststätte "Deschmann" in Niederschelderhütte. Dort gab es übrigens nahezu bei jeder Veranstaltung Polizeikontrollen - ein Problem für Stephan, der erst 15 Jahre alt war. Der Ausweg: Musiker auf der Bühne wurden grundsätzlich nicht behelligt. Rückten die Freunde und Helfer also in einer Spielpause an, wurden rasch die Gitarren umgehängt und so lange "bearbeitet", bis die Ordnungshüter wieder verschwunden waren. Kölsch: "Das hat wirklich jedes Mal geklappt!"
Oft war der "Lumpensammler" schon weg
Wenn die Auftritte bei Deschmanns zu lange dauerten, hatte Stephan übrigens ein Problem: Er musste den letzten von Eiserfeld nach Wilnsdorf fahrenden Bus ("Lumpensammler") erreichen - kein einfaches

Im Laufe des Jahres 1966 stiegen dann die Brüder Bernd und Jörg Fieberg bei den Rippers aus - sie schlossen sich den "Rancours" an, worüber noch zu berichten ist. Jörg Fieberg spielt heute bei "Second Shotgun", ist also am 18. August im Rahmen der großen Beatparty in der Siegerlandhalle zu hören und zu sehen.
Die Rippers machten zunächst als Trio weiter, bis auch Eberhard Gatzen aufhörte. Dies war die Geburtsstunde von "Lsd 66".