The Lazy Bones
Schülerinnen probten den Aufstand
Am Anfang war ein Trio: Die Brüder Rolf und Helmut Hirsch übten im Spielzimmer des Elternhauses

Doch bis dahin war es ein weiter Weg: Zunächst fand mit Wolfgang Jeschke ein Gitarrist zu den drei jungen Musikern. Dieses Quartett gab den Anstoß für die Gründung einer Schulband an der Ernst-Moritz-Arndt-Realschule in Kreuztal, die zunächst acht bis zehn Mitglieder hatte. Übrig blieben davon fünf: Die bereits erwähnte

Von da an hieß es "Üben, Üben, Üben,", wie sich Heinz Lindenschmidt erinnert - zunächst in der Schule, später wurde der ehemalige Ziegenkeller der Familie Hirsch zum Übungs- und Party-Raum umgebaut. Bis dieser fertig war, stand an Wochenende auch schon mal die Schreinerwerkstatt von Vater Lindenschmidt zur Verfügung. Heinz Lindenschmidt: "Die Instrumente wurden durch Ferienarbeit finanziert, für die ersten Lautsprecher wurden mit Hilfe meines Bruders in der Schreinerwerkstatt Boxen gebaut. Und die Gesangsanlage haben wir in Siegen bei Horns auf Pump gekauft."
Mit dem Besen auf der Bühne getanzt


Im Cafè Barbara flogen die Biergläser
Geld verdienten die Lazy Bones durch längerfristige Verträge mit Gaststätten, die mit einem großen Saal ausgestattet waren: "Im Gasthof Schautes in Eichen haben wir vier Wochen lang jeden Mittwoch, Samstag und Sonntag gespielt. In der großen Pause gab es, wie bei Hölzemanns, immer Essen." Im Daadener Cafe´ Barbara ging ein Gastspiel zu Ende, "als sich die Zuhörer zu prügeln begannen und Biergläser tief flogen".
Mit Mopeds und Pkw unterwegs
Sie waren die angesagteste Beatband im nördlichen Siegerland, hatten eine Menge Fans auch im

Die Gruppe bestand von 1963 bis 1969 -sechs Jahre, in denen es einige Besetzungs- und Instrumentenwechsel gab. Kaiser wurde nach seinem Ausstieg durch Uli Hoffmann aus Buschhütten ersetzt, der aus beruflichen und privaten Gründen nur ein kurzes Gastspiel gab. Den Gesang übernahmen nun Heinz Lindenschmidt und Rolf Hirsch. Als Wolfgang Jeschke die Gitarre an den Nagel hängte, stieß Ernst Günter Weber (Globi) dazu. Er hatte zuvor bei den Rancours am Schlagzeug gesessen, stieg nun aber auf Solo-Gitarre um: "Für Alleskönner ,Globi´ auch als Linkshänder kein Problem," wie sich Heinz Lindenschmidt erinnert. Erfreuliche Nebenwirkung: Weber konnte bei Bedarf Lindenschmidt am Schlagzeug ablösen, der gerne auch ma

Rolf Hirsch arbeitet heute in Süddeutschland als Landschaftsarchitekt. Heinz Lindenschmidt: "Sein Bruder Helmut (,Bubu´) ist zu unser aller Trauer 1975 auf der Fahrt zu seiner Hochzeit tödlich verunglückt." Otto Braach ist, wie berichtet, Vorstandsmitglied eines international tätigen Baukonzerns, Heinz Lindenschmidt hat ein Ingenieurbüro in Gummersbach. Ernst Günter Weber schließlich führt einen Musikverlag in Pulheim und hat sein Tonstudio, das er über 20 Jahre betrieben hat, an Tim Lindenschmidt, den Sohn von Heinz, übergeben. Der junge Schlagzeuger Tim Lindenschmidt sorgte kurzzeitig auch für die Wiederbelebung des Namens "Lazy Bones", als er in Gummersbach eine Band mit diesem Namen gründete.
"Pretty Liza" zum Abschied
Die Gruppe seines Vaters stellte 1969 ihre Aktivitäten ein - drei Mitglieder wurden zum Bund eingezogen. Das letzte Konzert gaben sie in Laisa bei Frankenberg, ihr allerletztes Stück hieß dementsprechend "Pretty Liza", damals ein Hit der hessischen Gruppe "The Petards". Danach verhinderten Studien und andere private Interessen, dass es in den 70er Jahren zu einer Neuauflage kam.